Die Damen des SC Potsdam haben überraschend ihren Lizenzantrag für die kommende Saison 2025/26 in der höchsten deutschen Spielklasse zurückgezogen und damit faktisch ihren Rückzug aus der Volleyball Bundesliga Frauen eingeläutet.
Der Schritt kommt nicht ohne Vorankündigung: Der Klub hatte nach Angaben von Geschäftsführer Eugen Benzel bereits erhebliche finanzielle Schwierigkeiten — trotz eines Wirtschaftsprüfertestats, das die wirtschaftliche Tragfähigkeit für die Saison bestätigt haben soll. Benzel bezeichnete das Vorgehen der Liga in dem Fall als „unzumutbar“.
Seit Jahren gehörte der SC Potsdam zu den Top‑Teams im deutschen Frauenvolleyball – mit unter anderem zwei Vizemeisterschaften und einem Halbfinale im CEV Challenge Cup. Nun dürfte der Rückzug nicht nur für den Standort Potsdam einen sportlichen und strukturellen Einschnitt bedeuten, sondern auch die Ligastruktur insgesamt beeinflussen.
Die Volleyball Bundesliga GmbH rechnet mit keinem generellen Krisenszenario, betont jedoch, dass der Lizenzierungsausschuss sämtliche Fristen und Bedingungen gewissenhaft geprüft habe.Für die Mannschaft, die Mitarbeiter und die Unterstützer des Vereins ist dieser Rückzug ein harter Schlag – ebenso für die Fans, die nun auf ungewisse Zeiten blicken.
Ein wichtiger Moment für den deutschen Frauenvolleyball: Wie reagieren die Liga, die Konkurrenzteams und die Sponsoren auf diesen Schritt? Und wie gestaltet sich die Zukunft in Potsdam – mit Neuanfang, Abstieg oder Neuausrichtung? Die kommenden Wochen werden zeigen, wie groß die Auswirkungen dieses Rückzugs wirklich sind.